Irma Erckrath
Förderpreis Bildende Kunst Gemeinschaftsausstellung Zwinger
geb. 1953 — Autodidakt — intensive Auseinandersetzung mit Malerei seit 1998 — Schülerin von Elena Kühn und Jobst Tilmann
Mein bevorzugtes Malmittel ist Eitempera mit ihrem leuchtenden und farbintensiven Ergebnis.
Das Leinöl mit seinem alternden Charme wirkt in meinen Bildern nach.
Ich benutze als Mischung ein Ei, Dammarharz, Balsamterpentin und Leinöl sowie Farbpigmente in lichtechter Qualität.
Volkshochschulkurse
In 2020 habe ich zwei Kurse an der Volkshochschule Buxtehude gegeben.
Über die Malerin Irma Erckrath
von Matthias Weber – Künstler, Kurator und Kunstvermittler
Seit fast 25 Jahren malt sich die Autodidaktin Irma Erckrath ihren eigenen Kosmos von Welt. Ob Landschaften, Portraits, Stilleben oder in letzter Zeit abstrakte Farbkompositionen – immer haben diese Arbeiten ihren unverwechselbaren Stil.
Ob klein-oder großformatig, auf Papier, Pappe oder Leinwand haben ihre in der alten Technik der Eitempera Malerei gefertigten Werke eine besondere Farbigkeit. Irma Erckraths Farben sind in der Regel gebrochene, vergraute Mischungen die trotzdem ihre eigene Leuchtkraft und besondere Wirkung besitzen. Neben dieser sehr eigenwilligen Farbigkeit zeichnen sich ihre Arbeiten durch einen fleckhaften, raschen und entschiedenen Duktus aus, die Werke entstehen oft in einem intensiven Arbeitsschritt.
Das jeweilige Genre, ob Portrait oder freie Farbkomposition, findet eine selbstverständliche individuelle Umsetzung, die geprägt ist von einem sensiblen und experimentellen Umgang mit den Materialien und den jeweiligen Themen.
Wenn sie sich etwa seit 2016 mit dem Thema Flucht und Migration auseinandersetzt, hat diese Werkserie ihren Ursprung einerseits in ihrem ehrenamtlichen Engagement als lokale Helferin, ist zum anderen aber weit entfernt von einer vordergründigen Betroffenheitskunst die sich der Flut der medialen Bilder bedient. Bei Irma Erckrath wird die Auseinandersetzung mit diesem Thema zum übergeordneten Kunstthema Figuren im Raum, von Enge und Weite und einer künstlerischen Abstraktion die weit über das Tagesgeschehen hinaus eine allgemeingültige Bildform findet.
Auch in anderen Werkgruppen, die manchmal reproduziert in Buchform erscheinen, finden sich jeweils individuelle Transformationen eines Themas. So überrascht uns in einem Stilleben die Andeutung einer Affenfigur neben „klassischem“ Bildinterieur, in anderen Werken werden Handpuppen wie auf einer Bühne ausgebreitet und portraitiert.
In den Vogelbildern die ebenso mit starken grafischen wie malerischen Mitteln arbeiten, wird mit lockerem Strich eine Welt mit Flügeln entworfen die mal ornamental und mal abstrahierend eine faszinierende neue Wahrnehmung dieser Welt ermöglicht.
Auch dem Thema Landschaft, manchmal reduziert auf einzelne Baumformen, kann Erckrath neue interessante Aspekte abgewinnen. Die starke Reduktion auf das Wesentliche ermöglicht eine für den Betrachter offene Wahrnehmung von Typisierungen von Landschaftsgenres.
Irma Erckrath, die über sich selbst und ihre Arbeit sagt, das die Malerei für sie zu einer lebensnotwendigen und zwingenden Beschäftigung mit ihrer Erfahrungswelt geworden ist, zeigt eine Kunst, die sich wie selbstverständlich und mit grosser Könnerschaft den kleinen und den großen Dingen dieser Welt widmet und einen eigenen künstlerischen Ausdruck verleiht.
Ein Werk in dem es Viel zu entdecken gibt.